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Kernelemente erfolgreicher Bildungslandschaften

Die Kernelemente des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements wurden aus den Erfahrungen verschiedener Kommunen gewonnen. Die wissenschaftliche Begleitung der Programme „Lernen vor Ort“ und „Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement“ hat diese Erfahrungen verdichtet und erstmals als Organisationsansatz beschrieben. Die Regionalagentur Rheinland-Pfalz – Saarland hat diese Kernelemente für ihre Arbeit weiterentwickelt, um weitere Elemente ergänzt und den Organisationsansatz in das anschauliche Bild eines Hauses überführt.

Das Haus ist schematisch aus den Kernelementen des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements und ergänzenden Elementen zusammengesetzt. In der kommunalen Realität wird jedes Haus aufgrund der unterschiedlichen kommunalen Gegebenheiten anders aussehen. Die Ausgestaltung der Kernelemente sowie ihr Ausprägungsgrad unterliegen der Gestaltungsfreiheit, aber auch der Verantwortung der Akteure sowie den vorhandenen Ressourcen und Rahmenbedingungen. Die Gestalt des Hauses kann also variieren. Wichtig ist jedoch, dass die verschiedenen Elemente eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements gut ineinander greifen.

Strategische Ziele

Strategische Ziele

... bedeutet zu wissen, wo man hin will.

Die gemeinsame Formulierung strategischer Einzelziele sowie die Definition einer bildungsbezogenen Gesamtstrategie bilden die Basis für eine erfolgreiche Bildungsarbeit der Akteure vor Ort. Ziele werden dabei als Wirkungsziele aufgefasst, die eine Veränderung bei einer bestimmten Zielgruppe anstreben oder eine Wirkung in der Lebenswelt der
Bürgerinnen und Bürger erzielen möchten (Outcome). Die auf Zielen aufbauende, langfristige strategische Planung gibt die Ausrichtung für die Arbeit der Kommune vor. Die Ziele bestimmen daher auch die Gestaltung derübrigen Elemente.

Datenbasierung

Datenbasierung

… bedeutet zu wissen, wo man steht.

Um die Arbeit vor Ort bedarfsorientiert ausrichten zu können, werden Daten benötigt. Die Analyse von Bildungsdaten – beispielsweise als Ergebnis des Bildungsmonitorings – macht Problemlagen oder Herausforderungen sichtbar. Die Datenanalyse dient als Orientierung für die Ausrichtung der Bildungslandschaft und kann dann für Zieldiskussionen, politische Entscheidungen oder Planungsarbeiten genutzt werden. Rückblickend dienen Daten als Gradmesser für die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen und ermöglichen
eine Nachsteuerung im Sinne der Qualitätsentwicklung.

Kooperation

Kooperation

… bedeutet, mit Partnern aus der Verwaltung (interne Kooperation) und außerhalb der Verwaltung (externe Kooperation) gemeinsam Ziele zu erreichen.

Um die gesetzten Bildungsziele vor Ort erreichen zu können, ist es notwendig, dass die Bildungsakteure innerhalb einer Kommune gut zusammenarbeiten. Kooperation meint die Zusammenarbeit mehrerer Akteure für einen festgelegten Zeitraum und bezogen auf gemeinsame Ziele (Outcome). Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Ziele ohne eine Kooperation weniger gut oder gar nicht erreicht werden könnten. Durch Kooperation lassen sich die Ressourcen einzelner Akteure (Know-how, Zeit, Erfahrungswissen, finanzielle Mittel etc.) sinnvoll ergänzen und der Wirkungsbereich im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft über die eigene Zuständigkeit hinaus erweitern.

Koordination

Koordination

… bedeutet, andere bei der Zusammenarbeit zu unterstützen.

Auf dem Weg zur gemeinsamen Zielerreichung (Outcome) ist es von Vorteil, wenn Kooperationsakteure unabhängig von ihrer eigentlichen Funktion auf gleicher Augenhöhe zusammenarbeiten. Bei nicht vorhandener Weisungsbefugnis bedarf es dafür wechselseitiger Überzeugungsarbeit. Koordination ist die Fähigkeit, die Verhandlungsräume zu entdecken, zu entwickeln und zu nutzen, innerhalb derer die Akteure ihre Interessen und geteilten Ziele wechselseitig bearbeiten können. Koordination schafft Gelegenheiten, moderiert Prozesse, protokolliert Ergebnisse, dokumentiert Fortschritte, hält Verabredungen nach und beendet Kooperationen nach der Zielerreichung.

Steuerung & Lenkung

Steuerung & Lenkung

… bedeutet, der Zusammenarbeit einen verbindlichen Rahmen zu geben.

Im Gegensatz zu losen Netzwerken werden unter Steuerung und Lenkung verbindliche Strukturen und Prozesse verstanden, die eine kontinuierliche und nachhaltige Zusammenarbeit gewährleisten. Diese Zusammenarbeit basiert auf einer gemeinsamen Verantwortung für die Bildungslandschaft und führt zu konsenshaften Entscheidungen zwischen den Beteiligten.

Öffentlichkeit & Beteiligung

Öffentlichkeit & Beteiligung

… bedeutet, dass miteinander über Bildung gesprochen und partizipativ gehandelt wird.

Dieses Kernelement beschreibt zum einen das Bestreben, die Bürgerinnen und Bürger zielgruppenadäquat zu informieren und ihnen sowie weiteren Akteuren aus der Bildungslandschaft in einem sachlichen Dialog auf Augenhöhe zu begegnen. Dies ermöglicht eine Verständigung über zu entwickelnde Ziele und unterstützt die Erreichung bestehender Ziele. Zum anderen beschreibt es das Bemühen der handelnden Akteure die Interessen und Wünsche von Zielgruppen durch umfassende Beteiligungsstrukturen im Blick zu behalten.

Qualitätsentwicklung

Qualitätsentwicklung

… bedeutet dafür zu sorgen, dass Ziele und Maßnahmen gut ineinandergreifen und ihre Erfolge zu überprüfen.

Ein hohes Maß an Qualität im kommunalen Bildungsmanagement ist dann erreicht, wenn die Arbeit der Koordination, die eingebundenen Kooperationsakteure, die Steuerungsstrukturen und umgesetzten Projekte (Output) eine hohe Passung aufweisen und auf die Ziele (Outcome) abgestimmt sind, die durch Dialog und Beteiligung entstanden sind. Eine Entwicklung in diese Richtung zeigt sich dann, wenn Qualität als ein wichtiges Element mitgedacht wird und durch unterstützende Prozesse nachhaltig zur kontinuierlichen Verbesserung der Projekte und Maßnahmen beitragen kann.

Bildungsprojekte & -maßnahmen

Bildungsprojekte & -maßnahmen

… sind ein sichtbarer Schritt zur Erreichung von gemeinsamen (Wirkungs-) Zielen.

Die gemeinsam mit Kooperationspartnern erarbeiteten Projektideen sowie die umgesetzten Maßnahmen für eine Zielgruppe (sichtbarer Output) dienen der Erreichung der strategischen Ziele (Outcome). Ihre Umsetzung dokumentiert die erfolgreiche Arbeit des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements.

Transfer

Transfer

… bedeutet, gute Beispiele für die eigene Arbeit zu nutzen und eigene gute Beispiele weiterzugeben.

Bundesweit gibt es zahlreiche Landkreise und Städte, die ein datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement aufbauen und individuell angepasste Bildungsprojekte zu den jeweiligen Herausforderungen umsetzen. Dabei werden vielfältige Erfahrungen gemacht und Ideen verwirklicht, die auch für andere Kommunen nutzbar gemacht werden können. Als ergänzendes Element bedeutet transfer hier, Anregungen und gute Beispiele aufzunehmen und auf die Gegebenheiten in der eigenen Kommune anzupassen. Doch auch umgekehrt profi tieren Kommunen davon, eigene Projekte systematisch für andere aufzubereiten und über Gelingensbedingungen und notwendige Kooperationen oder auch Steuerungs- und Lenkungsstrukturen zu reflektieren.

Handreichung Kernelemente und Entwicklungstypen

Die Handreichung bietet eine Hilfestellung für diejenigen Akteure, die die Gestaltung kommunaler Bildungslandschaften vorantreiben. Sie beschreibt wichtige organisationale Kernelemente und vier Entwicklungstypen, in denen sich diese Organisationsveränderungen typischerweise vollziehen.

Sie haben Fragen zu den Kernelementen des kommunalen Bildungsmanagements? Sprechen Sie uns an!

Dr. Katja Wolf

Leitung

Natalie Kluth

Stellvertretende Leitung

Kontakt

Regionalagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz – Saarland

Domfreihof 1a | 54290 Trier

fon 0651 · 46 27 84 · 0
fax 0651 · 46 27 84 · 99

info@reab-rlp-sl.de
www.reab-rheinland-pfalz-saarland.de

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