Eine digitale MINT-Rallye durch Neustadt

Seit Oktober ist die Neustadter MINT Rallye App verfügbar. Was ist die Idee dahinter?

Die Idee, die hinter der Neustadter MINT Rallye App steht, ist vor allem das vereinen dreier wichtiger Aspekte: Die App soll dazu animieren in Zeiten von Homeschooling und Homeoffice raus zu gehen, das Feld vor Ort zu erkunden und sich dabei auch zu bewegen. Die Stationen sind GPS-gebunden und werden jeweils nur vor Ort, bei Näherung bis auf wenige Meter, freigeschaltet. Zum anderen bietet die App einen spielerischen Zugang zu einem Thema, das sonst oft als eher trocken und unattraktiv wahrgenommen wird. Nicht zuletzt spielt es eine große Rolle, dass die App sich mit der eigenen Heimat befasst und einen Bezug zu MINT im persönlichen Alltag herstellt.

Wie kann ich mir eine Rallye vorstellen?

Die Rallye besteht aktuell aus 9 Stationen, die alle 4 MINT-Buchstaben thematisch abdecken. Geht man an der vorgeschlagenen Route entlang, so startet man an der archimedischen Schraube in der Wallgasse mit der Naturwissenschaften-Station, die sich mit dem Thema Wasserhaushalt beschäftigt. Weiter geht es in der Innenstadt mit dem Thema Informatik, wo man eine gemauerte Wand decodiert, um an ein Lösungswort zu kommen. Danach erfährt man in der Nähe des Hauptbahnhofs etwas über das Thema Müll in Neustadt in Zusammenhang mit Mathematik. Die letzten 5 Stationen erstrecken sich dann über den berühmten Neustadter Saalbau und die Volkshochschule über den Rathausplatz in der Innenstadt bis zur Villa Böhm und beschäftigen sich mit der Technik, genauer gesagt mit Monumenten. Jede Station bietet eine Mischung aus Information und Aufgaben, die erledigt werden müssen. Die Route inklusive Stationen beläuft sich aktuell auf eine Dauer von circa 60 Minuten. Die App gibt es kostenfrei im Play und App Store.

Wie wurde die App entwickelt?

Die App wurde im Rahmen der Förderung als MINT-Region Rheinland-Pfalz, zu der die Stadt Neustadt 2019 ernannt wurde, gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe rund um das Thema MINT (die sogenannte Kerngruppe MINT) konzipiert. Von städtischer Seite organisiert werden die MINT-Region und die Kerngruppe durch das Bildungsbüro.

Inhaltlich waren an der App maßgeblich eine Gymnasium und die Berufsbildende Schule sowie das Bildungsbüro beteiligt. Die technische Umsetzung konnte mit der ansässigen „UDATA GmbH – Umwelt und Bildung“, die ebenfalls schon vorher Teil der Kerngruppe war, vollzogen werden. Die Kerngruppe hat außerdem noch Vertrer*innen aus den Bereichen Grundschule, Wirtschaftsentwicklung, AV Medienzentrum oder auch Jugend forscht.

Was ist als nächstes geplant?

Planungen, die im Moment konkretisiert werden, sind auf zweierlei Ebene relevant: Zum einen wollen wir für Neustadt im Jahr 2020 weitere Stationen zu den jeweiligen Fächern entwickeln und anbieten. Bei der Entwicklung dieser möchten wir gerne Neustadter Kinder und Jugendliche partizipativ einbinden und deren Ideen umsetzen.

Zum anderen sind wir gerade gemeinsam mit der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, der MINT-Geschäftsstelle Rheinland-Pfalz sowie dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium dabei, die App als Transferprodukt für andere Kommunen und Städte vorzubereiten und anschließend anzubieten. Da die Stationen und Aufgaben so konzipiert wurden, dass sie vom Prinzip her in jeder Stadt anwendbar sind, stellt dies ein attraktives und somit auch finanziell überschaubares Transferangebot dar. Die Weitergabe der „Idee“ des Ganzen ist dabei selbstverständlich kostenlos, was auch im Sinne der Neustadter Erfinder*innen ist.