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Veranstaltungsbericht |

Bericht zur Thementagung Stiftungen und Zivilgesellschaft als Partner in der Bildungslandschaft

Mit der Thementagung zu Kooperationen mit Stiftungen und der Zivilgesellschaft startete die Transferagentur RLP-SL am 9. Februar 2017 in Kirkel in das neue Jahr. Knapp siebzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kommunalverwaltungen, Stiftungen und Zivilgesellschaft haben sich zu diesem Thema informiert und ausgetauscht.

In der Begrüßung stellten Dr. Katja Wolf, Leiterin der Transferagentur RLP-SL, und  Sabine Süß, Leiterin der Koordinierungsstelle Netzwerk Stiftungen und Bildung im Bundesverband Deutscher Stiftungen, heraus, wie Zivilgesellschaft und staatliche Einrichtungen in Bildungsfragen sinnvoll kooperieren können. Bildung solle vor Ort über alle Bildungseinrichtungen und Zuständigkeiten hinweg funktionieren. Die Herausforderung dabei sei, dass Bildung in weiten Teilen Ländersache ist. Dennoch könnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunen in der heutigen Zeit Bildung vor Ort nachhaltig und strukturell sinnvoll beeinflussen. Dafür sei eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kommune und der Zivilgesellschaft essentiell.

Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme und Projekte der Stiftung Lesen, legte in Ihrem Grußwort aus der Sicht der Stiftungen die Notwendigkeit und Vorteile von Kooperationen mit Stiftungen dar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunen sollten mutig und schneller auf Stiftungen zugehen und die eigenen Ideen präsentieren. Daraus könnten Kooperationen schneller zustande kommen und die Bildungslandschaft vor Ort gemeinsam gestaltet werden.

Gemeinsam(e) Perspektiven schaffen – Mit Stiftungen Bildungslandschaften vor Ort gestalten

Den inhaltlichen Teil der Veranstaltung eröffnete Sabine Süß zu Perspektiven in der Zusammenarbeit mit Stiftungen. In ihrem Vortrag stellte sie die Notwendigkeit heraus, dass Kommunen sich auf Bildung konzentrieren müssen. Für die meisten Bundesländer sei Bildung gleich Schule. Die Folge sei, dass auf kommunaler Ebene oft das Bewusstsein fehle, dass Bildung kommunale Aufgabe sei. Die Transferagenturen unterstützten die Kommunen bei der Steuerung und Koordinierung dieser Aufgabe. Stiftungen und andere Akteure der Zivilgesellschaft könnten dabei starke Partner sein. Eine Kooperation bringe viele Vorteile, denn Stiftungen verfügten über ein breites Fachwissen, das sie gerne weitergeben. Sie seien offen für teilweise heikle Themen, die sonst nicht angegangen würden. Stiftungen könnten schnell aktiviert werden, weil Strukturen dahinter lägen, die eine schnelle Kommunikation ermöglichten. Eine Kooperation mit einer Stiftung sei eine Kooperation auf Augenhöhe. Das gemeinsame Ziel solle die Entwicklung einer kommunalen Bildungslandschaft sein.

Wichtig für die Kommune sei das Verständnis über die zentrale Aufgabe der Bildungskoordination, so Süß. Ein gemeinsames Projekt zu verwirklichen, könne sich zu einem großen Vorhaben entwickeln. Davon sollten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht abschrecken lassen, sondern auf die Expertise der zivilgesellschaftlichen Akteure vertrauen. Durch die finanzielle Notlage in vielen Kommunen werden Kooperationen unerlässlich. Denn Kooperationen seien der Kern eines kommunalen Bildungsmanagements. Kommunales Bildungsmanagement bleibt zukunftsfähig, wenn Synergien gebildet werden und ressourceneffektiv gehandelt werde. Daher sollten alle Akteure bei der Verwirklichung der Ziele beteiligt werden. Die Präsentation stellen wir Ihnen auf unserer Webseite zur Verfügung.

Interview: Aufeinander bauen – Tragfähige Kooperationen von Ehrenamt und Kommune (Arnold Jungmann und Hans Joachim Müller)

Hanno Weigel, stellvertretender Leiter der Transferagentur RLP-SL interviewte Arnold Jungmann, Dezernent des Regionalverbandes Saarbrücken und Hans Joachim Müller, Präsident der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt e.V., zu starken Kooperationen und Vernetzung im Ehrenamt. Zentral ging es um die Rolle der Zusammenarbeit von Pro Ehrenamt und dem Regionalverband Saarbrücken. Sie initiieren und vermitteln Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Müller stellte in diesem Zusammenhang das Projekt Lernpaten Saar vor, welches von der Stiftung Bürgerengagement Saar und Pro Ehrenamt gegründet wurde. Das Projekt fördert und unterstützt Kinder und Jugendliche, die aus sozialen Schichten und schwierigen Familienverhältnissen kommen, oft auch mit Migrationshintergrund, die keinen guten Zugang zu Bildung haben. Durch die Ehrenamtsbörse, die vom Regionalverband gegründet wurde, können Personen oder Unternehmen an Vereine vermittelt werden. Das Ehrenamt nehme eine große Rolle im Regionalverband ein, so Jungmann, und es werde viel getan, damit das Ehrenamt gestärkt wird. Damit eine gute Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt und Regionalverband  gelingen könne, sei es wichtig, dass Stiftungen auf die Kommune zugingen und ihre Ideen präsentierten. Die Kommunen sollten wiederum offen für die Ideen von Stiftungen sein und sich nicht hinter Paragraphen verstecken, sagte Jungmann. Sowohl Müller als auch Jungmann waren sich einig, dass eine gute Zusammenarbeit auf einem konkreten Konzept und vertrauensvollen Gesprächen basiere. Das seien die zentralen Gelingensfaktoren für eine tragfähige Kooperation von Ehrenamt und Kommune.

Impuls: Der Bonner Bildungsfonds – Kooperative Wege in der Bildungsförderung von Kindern

Jürgen Reske stellte im Impulsvortrag den „Bonner Bildungsfonds“ vor, ein langfristig angelegtes Kooperationsprojekt der Bürgerstiftung Bonn. Bonner Stiftungen, Unternehmen und weitere Unterstützer stellen jährlich gemeinsam eine Fördersumme für den „Bonner Bildungsfonds“ zur Verfügung. Die Gelder werden in voller Höhe an Grundschulen und Kitas in Bonn für die Bildungsförderung von benachteiligten Kindern weitergegeben. Die Mittel aus dem Bildungsfonds werden den Einrichtungen zur Verfügung gestellt, diese können individuell genutzt werden – für Individualförderungen oder Gruppenförderungen. Die Einrichtungen können selber entscheiden, für welche Fördermaßnahme die Mittel verwendet werden. Besonders wichtig ist Reske das transparente Verfahren bei der Förderung. Die Verteilung der Fördermittel sei dadurch für jeden nachvollziehbar. In Zukunft solle die Verteilung der Mittel jedoch noch individueller an die Bedarfe angepasst werden. Das Ziel des Bonner Bildungsfonds sei, dass Kindern dadurch die besten Chancen auf gute Bildung ermöglicht werden, unabhängig von Herkunft und Alter. Reske ermutigte die Anwesenden, sich auf Kooperationen mit Stiftungen einzulassen. Gerade in der heutigen Zeit werde es einfacher Gelder für Kooperationen von Banken zu erhalten und somit stünden guten Kooperationen noch weniger Hürden im Weg.

World Café – Partner in der kommunalen Bildungslandschaft

Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem World Café zu drei verschiedenen Themen informieren und austauschen. Moderiert wurden die Tische von Vertreterinnen und Vertretern aus Kommune und Stiftungen, wie der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt a.M., der Karl Kübel Stiftung, der Klimastiftung für Bürger, der Bürgerstiftung Bonn, Netzwerk Stiftungen und Bildung im Bundesverband Deutscher Stiftungen, sowie der Bildungskoordinatorin der Bildungsanagebote für Neuzugewanderte in Trier. Der Fokus des World Cafés lag auf der Zusammenarbeit von Kommune und Stiftungen im Bildungsbereich und wie diese in den Kontext der Entwicklung eines kommunalen Bildungsmanagement eingebunden werden können. Die einzelnen Tische beschäftigten sich mit den Voraussetzungen einer guten Zusammenarbeit mit Stiftungen, der Umsetzung von projektbezogenen Kooperationen und der Verankerung und Verstetigung innerhalb der kommunalen Bildungslandschaft. Thematische Leitfragen stützten die Diskussionen und die Ergebnisse wurden auf großen Plakaten festgehalten. Zum Ausklang des Tages wurden in einer Vernissage die Ergebnisse mit einem offenen Austausch mit den Gastgeberinnen und Gastgebern der Thementische ausgestellt.


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Kontakt

Regionalagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz – Saarland

Domfreihof 1a | 54290 Trier

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