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Tagung, 9. Oktober 2023: Die Fachkräfte von morgen – kommunale Ansätze im Bildungsbereich

Neue Perspektiven für die kommunale Fachkräftesicherung

Unsere Tagung "Die Fachkräfte von morgen – kommunale Ansätze im Bildungsbereich" am 09. Oktober 2023 im Robert-Schuman-Haus in Trier beleuchtete unterschiedliche Zahnräder der Fachkräftesicherung, lieferte neue Perspektiven und Einblicke in verschiedene Praxisbereiche.

Bei ihrer Begrüßung der rund 75 Teilnehmenden machte Dr. Katja Wolf, Leiterin der Transferagentur, die Notwendigkeit deutlich, Arbeits- und Fachkräfte zu finden, sie auszubilden und gute Bedingungen zu schaffen. Dies sei nicht die alleinige Aufgabe von Unternehmen, sondern auch die Kommunen könnten dazu beitragen. Bildung müsse dafür als Lösung genannt werden. „Es müssen vor Ort die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die einzelnen Elemente in den Bildungsketten wie Zahnräder ineinandergreifen können und Niemand zwischen die Stühle rutscht.“, so Wolf. „Die Sicherung von Fachkräften sehen wir als eine Aufgabe, bei der die wichtige Rolle der Abstimmung und Verbesserung der Bildungsangebote vor Ort oft noch nicht genug gesehen wird.“

Austausch // Von der einzelnen Sicht zum geteilten Wissen

Von der einzelnen Sicht zum geteilten Wissen

An verschiedenen Stationen konnten die Teilnehmenden an Pinnwänden Informationen zu zentralen Bildungsbereichen mit Bezug zur Fachkräftesicherung sammeln und sich anschließend dazu austauschen. Die Grundfragen lauteten: Was tun wir bereits in unserer Kommune aus dem Bildungsbereich heraus für die Fachkräftesicherung? Was planen wir? Wo sind Lücken? Wer sind hiflreiche Kooperationspartner?

Die Dokumentation des Austausches ist für die Teilnehmenden der Tagung im Login-Bereich unserer Webseite verfügbar.

Fünf Finger - fünf Botschaften

Sehen Sie die Dinge positiv: Sprechen Sie über die Dinge, die funktionieren, und schauen Sie auf die guten Beispiele.

Setzen Sie sich konkrete Ziele und sprechen sie eine ganz konkrete Zielgruppe an.

Geht nicht, gibt’s nicht: Lassen Sie sich von bürokratischen Hürden nicht vom Weg abbringen.

Überlegen Sie sich gut, mit wem Sie zusammenarbeiten: Suchen Sie Partner, die wirklich bereit sind, etwas zu tun.

Suchen Sie smarte Methoden: Setzen Sie auf Digitalisierung.

Glücksfall Fachkräftemangel?!

"Ich möchte erreichen, dass der heutige Tag vielleicht der letzte Tag war, an dem sie über den Fachkräftemangel gejammert haben." Mit dieser Botschaft eröffnete Unternehmer und Berater Stefan Dietz seine Keynote mit dem Titel "Glücksfall Fachkräftemangel - Wie Leidensdruck positive Veränderungen auslösen kann".

Stefan Dietz betrachtete den Fachkräftemangel aus verschiedenen Blickwinkeln. Aus Arbeitnehmerperspektive betrachtet bedeute Fachkräftemangel, dass jeder einen Job habe. Man müsse sich daher heute als Mitarbeiter:in nicht mehr alles gefallen lassen und könne – anders als früher – auch mit 58 noch seinen Job kündigen und sich eine neue Stelle aussuchen. Gesellschaftlich betrachtet sei die Kehrseite des Fachkräftemangels – nämlich Vollbeschäftigung – immer ein gesellschaftspolitisches Ziel gewesen. Aus Sicht der Unternehmen sei die Bewertung zweigeteilt – für die guten Arbeitgeber sei der Fachkräftemangel ein Glücksfall, für die schlechten aber ein Todesurteil.

Dabei erkennt Stefan Dietz durchaus an, dass der Fachkräftemangel eine Entwicklung im Arbeitsmarkt ist, die dramatische Folgen habe – mit Blick auf wegfallende und durch höhere Qualifizierungen erfordernde Jobs, den Renteneintritt der Boomergenerationen und die erschreckenden Zahlen von in der Schule verlorengehenden Jugendlichen. Der Leidensdruck des Fachkräftemangels sei aber sehr wertvoll: "Wenn sie für bessere Führung arbeiten, für mehr Bedeutung von Weiterbildung, für mehr Integration, für bessere Arbeitsbedingungen, dann ist der Fachkräftemangel ihr bester Verbündeter."

Fachforum 1 // Gekommen, um zu bleiben: Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte gestalten

Internationale Arbeitskräfte für die Region - Die Fachkräftestrategie im Landkreis Fulda

Im Zuge des demographischen Wandels hat sich der Ausbildungsmarkt in der Region Fulda zu einem „Auszubildendenmarkt“ gewandelt: Auf einen Auszubildenden kommen statistisch gesehen drei Ausbildungsplätze. Erfolgreiche Maßnahmen am Übergang Schule-Beruf sind deshalb besonders wichtig. Für das Jahr 2028 ist ein Fachkräftemangel von 9.760 Personen für den Landkreis Fulda prognostiziert. Deshalb wird das Thema Fachkräftesicherung in der Region gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung, dem Landkreis, der Hochschule und den Arbeitgeberverbänden strategisch angegangen.

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Fachforum 2 // What‘s next? Starthilfe am Übergang Schule-Beruf

Mit einem Swipe zum Traumjob

Vielen Schulabgängerinnen und -abgängern fehlen Orientierung, Kenntnisse und Entscheidungskriterien für eine begründete und fundierte Berufs- und Studienwahl. Bedingt durch den demographischen Wandel wird es gerade für kleine und mittelstän- dische Unternehmen im Landkreis Saarlouis zunehmend schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Untere Saar mbH (WFUS) und die Stabstelle für Bildung des Landkreises Saarlouis haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, ein regionales und branchenübergreifendes Praktikums- und Ausbildungsportal zu entwickeln.

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Perspektiven am Übergang Schule-Beruf

Bei der Jugendberufsagentur Plus (JBA+) handelt es sich um einen Zusammenschluss dreier Rechtskreise, die Unterstützungsangebote für junge Menschen unter 25 Jahren bieten: Agentur für Arbeit (Berufsberatung), Jobcenter (Bereich u25) und Jugendamt. Ziel ist es, die berufsbezogenen Angebote so aufeinander abzustimmen, dass Hilfen wie aus einer Hand angeboten werden können. Das „Plus“ in der JBA bedeutet zum einen, dass es eine zusätzliche Koordinierungsstelle gibt, die Strukturen zur Vernetzung schafft und die Zusammenarbeit der Rechtskreise organisiert. Zum anderen gibt es die aufsuchende Arbeit, die ebenfalls fester Bestandteil der JBA ist.

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Fachforum 3 // Ein guter Plan: kommunale Strategien zur Fachkräftesicherung

Kommunale Fachkräftestrategie(n) – Kurs setzen und sicher anlegen

Die Umsetzung von Fachkräftestrategien auf kommunaler Ebene zeigt sich insbesondere als ein Transferproblem, d. h. der Übersetzung normativer und strategischer Ziele in konkrete, koordinierte Maßnahmen(bündel). Um diesem Problem entgegenzuwirken, bedarf es vor Ort einer Transparenz über bereits vorhandene Maßnahmen und der Koordination des Strategieentwicklungsprozesses. In den unterschiedlichen Handlungsfeldern von ‚Fachkräftesicherung‘ (Optimierung von Studien- und Berufsorientierung, Übergangsmanagement, Stärkung beruflicher Aus- und Fortbildung, Erhöhung der Erwerbsbeteiligung u. ä.) sollten dabei in einem ersten Schritt ‚Leer- und Bruchstellen‘ entlang der Bildungskette festgestellt werden, um einen ersten Anknüpfungspunkt dafür zu erhalten, wo eine Strategieentwicklung nötig ist.

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Lippe Bildung eG – Die Bildungsgenossenschaft für den Kreis Lippe

Bildung ist ein wesentlicher Standortfaktor für Kommunen. Bildungsförderung ist dabei ein zentraler Beitrag zur Fachkräftesicherung und eine wichtige Aufgabe des kommunalen Bildungsmanagements. Ein Akteur alleine kann die aktuellen Herausforderungen bei der Gestaltung kommunaler Bildungslandschaften jedoch nicht bewältigen. Hier braucht es das abgestimmte Handeln öffentlicher, privater und zivilgesellschaftlicher Akteure. Eine Bildungsgenossenschaft wie die Lippe Bildung eG ermöglicht es allen beteiligten Akteuren, ihre Interessen einzubringen und auf der Grundlage gemeinsam geteilter Ziele zu handeln.

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Fachforum 4 // Die Segel richtig setzen: Bildungsdaten geben die Richtung vor

Fachkräftesicherung im kommunalen Bildungsmonitoring

Engpässe auf dem Arbeitsmarkt und damit verbundene gesellschaftliche Herausforderungen wie die demografische Entwicklung, die Digitalisierung oder der Strukturwandel sind zwar deutschlandweit von Bedeutung, ihre Auswirkungen variieren jedoch regional stark und stellen Kommunen somit vor sehr unterschiedliche Aufgaben. Das macht es notwendig, die Kernthemen der Fachkräftesicherung und ihre Auswirkungen auf die spezifische kommunale Situation in den Blick zu nehmen, um bedarfsorientierte und zukunftsgerichtete Maßnahmen ableiten zu können.

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Bildungsmonitoring im Kreis Unna - Duale Ausbildung

Das im Kreis Unna fest verankerte Bildungsmonitoring stellte datenbasiert in zwei Bildungsberichten den Übergang Schule-Beruf, insbesondere den Übergang in die duale Ausbildung, dar. Die Präsentation der Ergebnisse führte zur Umsetzung von steuerungsrelevanten Maßnahmen wie z. B. die Etablierung von digitalen Elternabenden und die Bildung einer AG zur Fachkräftesicherung. Die Maßnahmen sollen zur Sicherung von Nachwuchskräften beitragen.

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Fachforum 5 // Smarte Lösungen gesucht: Fachkräftesicherung im ländlichen Raum

WILDWUCHS

Als das Projekt 2012 auf den Weg gebracht wurde, waren die Bewerberzahlen auf Ausbildungsstellen in den Betrieben bereits stark zurückgegangen. Zugleich fehlten vielen Jugendlichen einfache Zugänge zu Informationen über die Vielfalt an Karrierechancen in der Region. Es galt, neben den vorhandenen Formaten wie Berufsberatung, Ausbildungsmessen usw., eine niedrigschwellige Informationsquelle zu entwickeln, die möglichst die gesamte Zielgruppe erreicht: die Ausbildungsfibel „Wildwuchs“.

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GELOBTES LAND - Kampagnen zur Fachkräftesicherung im Rhein-Hunsrück-Kreis

Nach Etablierung der Ausbildungsfibel WILDWUCHS im Rhein-Hunsrück-Kreis wurde früh klar, dass der Nachwuchs allein  die sich abzeichnende Fachkräftelücke in den Unternehmen nicht füllen wird. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderung entstand das Projekt GELOBTES LAND: Eine konzertierte Aktion von regionalen Unternehmen, Banken, Verwaltung und der Wirtschaftsförderung (Projektinitiator und Umsetzung: Regionalrat Wirtschaft Rhein-Hunsrück).

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Netzwerk für Ausbildungs- und Praktikumsakquise im Kreis Paderborn

Die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) in Nordrhein-Westfalen hat sich zum Ziel gesetzt, dass durch eine strukturierte und praxisnahe Berufsorientierung jedem Schüler und jeder Schülerin ein individueller, passender Übergang von der Schule in den Beruf gelingt. Diesen Prozess unterstützen die Akquisiteur:innen in jeder Kommune des Kreises Paderborn. Sie kennen die regionalen Strukturen, knüpfen Kontakte zu Betrieben und sind Ansprechpartner:innen für ihre örtlichen Schulen. Die Netzwerkpartner sind die Agentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, die Kreishandwerkerschaft und die weiterführenden Schulen.

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Impressionen von der Veranstaltung

© Yousef Hakimi / Transferagentur RLP-SL

Ansprechpartner

Benjamin Koltermann

Teamleitung Kommunikation und Veranstaltungen

Dr. Franziska Ziegelmeyer

Wissensmanagement

Kontakt

Regionalagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz – Saarland

Domfreihof 1a | 54290 Trier

fon 0651 · 46 27 84 · 0
fax 0651 · 46 27 84 · 99

info@reab-rlp-sl.de
www.reab-rheinland-pfalz-saarland.de

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